Pflegeleitbild

Die Patienten und ihre Angehörigen werden als gleichwertige Partner in ihrer Ganzheit gesehen und als Individuen geachtet. Das heißt, dass mit Einfühlungsvermögen die Würde der Menschen und ihre körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Bedürfnisse respektiert werden. Die Pflege aller uns anvertrauten Menschen findet im Sinne der Lehre Jesu Christi unabhängig von Kultur, Religion, Alter, sozialer Stellung, individuellen Ressourcen und Fähigkeiten statt. Wir helfen den Patienten, ihre Eigenständigkeit zu bewahren und eigenverantwortlich zu handeln und so ihre Bedürfnisse möglichst aktiv und selbstbestimmt zu erfüllen.

Professionalität wird in der Form verlangt, dass die Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des täglichen Lebens (AEDL nach Krohwinkel) in der täglichen Pflegearbeit als Grundlage genutzt werden. Da ein kranker Mensch oft nicht in der Lage ist, seine Bedürfnisse selber zu befriedigen, wird er von uns unterstützt und möglichst zur Selbstständigkeit zurückgeführt. Dies geschieht im Rahmen des Pflegeprozesses. Das heißt: Informationen sammeln, Probleme des Patienten erkennen, Pflegeziele definieren, eine zielorientierte Pflege planen, die geplante Pflege durchführen und in regelmäßigen Abständen überprüfen. Wir arbeiten in Pflegegruppen. Dies fördert eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Patienten und Pflegekräften. Professionelle Pflege stellt hohe fachliche und menschliche Anforderungen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sind innerbetriebliche und externe Fortbildungen zwingend nötig.

Wir verstehen verantwortliche Pflege als ethische Aufgabe, die Wirtschaftlichkeit und Umweltbewusstsein einbezieht oder voraussetzt. „Was ist zu tun?”, ist eine der Grundfragen der Ethik. Die praktische Seite dieser Frage wird durch Standards beantwortet. Wir begleiten die Patienten in Schmerz, Leid und Tod. Eine der wichtigsten Aufgaben der Pflege ist die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen. Wir bringen Zeit und Zuwendung im Sinne der ganzheitlichen Pflege mit ein. Unser Ziel ist es hier, dem Menschen einen würdevollen und schmerzfreien Tod zu ermöglichen!

Ökonomische Arbeitsweisen werden in der Pflege berücksichtigt, dürfen aber nicht zu Qualitätsverlusten führen. Wir übernehmen Kostenverantwortung, indem wir unsere Mittel effektiv verteilen und effizient nutzen. Wir wollen die ökologischen Belastungen für Mensch und Natur minimieren. Umweltschutz heißt für uns: schonender Umgang mit Ressourcen. Wir schulen unser Bewusstsein, fördern Aktivitäten und setzen diesen Gedanken in die Praxis um.

Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Team wird durch Achtung und Wertschätzung der Fähigkeiten des Einzelnen erreicht; zugleich entsteht eine höhere Zufriedenheit und Freude an der gemeinsamen Arbeit. Der intensive Dialog miteinander, welcher in der ambulanten Krankenpflege nicht immer einfach ist, wird durch monatliche Team- und Gruppenbesprechungen, regelmäßige Einzelgespräche und Arbeitsgruppen unterstützt. Jede Mitarbeiterin/jeder Mitarbeiter ist ein wichtiger Baustein im Team.

Ansprechpartner für Krankenpflegeschülerinnen/-schüler und Praktikantinnen und Praktikanten sind die verantwortliche Pflegekraft und die Pflegedienstleitung.

Pflege geschieht nicht isoliert von anderen an der Pflege beteiligten Personen und Berufsgruppen, sondern kooperiert mit diesen. Unter Kooperation verstehen wir ein akzeptierendes, vorurteilsfreies und unterstützendes Miteinander. Dabei ist ein höflicher, korrekter und verständnisvoller Umgang untereinander wichtig. Von allen Beteiligten wird ein offener, zuverlässiger und ständiger Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander erwartet, der die Bereitschaft zu Flexibilität und die Fähigkeit, mit Kritik umzugehen, erfordert.

Ein Pflegeleitbild ist nie abgeschlossen: Es muss ständig weiterentwickelt werden. Das Pflegeleitbild zu verwirklichen, ist eine Herausforderung der wir uns stellen.

„Nicht weil Dinge schwierig sind, wagen wir nichts, sondern weil wir nichts wagen sind Dinge schwierig.”(Seneca)